Integration und Heilung
Die Natur zieht sich langsam zurück. Noch sind die Tage warm, die Abende lau – doch das helle Tageslicht wird kürzer und die Abende und Nächte dauern wieder länger.
Schliesse kurz die Augen und stell dir vor:
Es ist warmer Nachmittag, die Sonne scheint nicht mehr heiss und durchdringend, sondern in einem warmen, milden Licht. Du stehst mitten in einem Garten voller Apfel- und Birnenbäume. Die Früchte glänzen leuchtend rot, grün-gelb und in voller Reife an den Zweigen. Sie wollen gepflückt werden. Vielleicht erinnerst du dich an das Märchen der Frau Holle, auch bekannt als Goldmarie und Pechmarie? Nachdem Goldmarie in den Brunnen gefallen ist, landet sie auf einer blühenden Wiese, sie befindet sich in der Welt der Frau Holle. Die Apfelbäume können sprechen, und als Goldmarie bei ihnen anlangt, bitten sie das Mädchen, die schweren, duftenden und reifen Äpfel zu pflücken, damit die Zweige nicht brechen. Marie hilft ihnen, pflückt die süssen Früchte und ordnet sie sorgfältig auf einen Haufen. Sie wird am Ende des Märchens auch deswegen reich belohnt. Einerseits mit viel Gold, das auf sie niederregnet, als sie einen Torbogen durchschreitet. Andererseits auch mit dem reichen Wissen der Heilkunst, das sie aus dem Reich der Frau Holle in die Menschenwelt zurückbringt.
Im Aussen ist es nun an der Zeit, die reifen Früchte zu sammeln und zu verarbeiten. Die meiste Ernte ist bereits eingebracht und wir können uns daran machen, diese zu ordnen, gerecht zu verteilen und zu lagern, damit wir uns auch für die Wintermonate davon ernähren können.
Diese natürlichen Prozesse in der Natur laden uns ein, auch im Innern zu integrieren, was dem Alltag dienlich sein darf:
· Gibt es Dinge, die ich bewusst oder unbewusst im Frühjahr gestartet, geboren oder initiiert habe, und deren Früchte ich nun ernten kann?
· Welche Aspekte in meinem Leben sind (aus-)gereift?
· Welche Ideen oder Projekte, Gedanken und Gefühle darf ich nun in meinen Alltag integrieren und erlebbar machen?
· Wo braucht es noch Korrekturen?
· Was möchte ich teilen?
· Mit wem möchte ich die reiche Ernte feiern?
Die folgenden Wochen können wir auch nutzen, um Heilung anzustossen. Sei es, um unsere:n innere:n Heiler:in zu wecken, Lebensgewohnheiten zu überdenken und zu korrigieren.
Euer Kelten Rauch, Janine