Loslassen – das kleine Sterben
Wir wollen auch in die schwierigen Prozesse eintauchen, die das Leben bietet. Denn wir sind überzeugt, dass uns herausfordernde Situationen, denen wir begegnen, immer auch etwas lehren wollen. Wir können diese oft nicht auswählen, sie sind einfach da. Wir können aber entscheiden, wie wir damit umgehen wollen.
Die Wissenschaft des Glücks sagt, dass Glück nicht nur auf Leichtigkeit, Gelassenheit, Fröhlichkeit und einem” ständig guten Gefühl haben” basiert. Viel mehr geht es auch darum zu lernen, mit Schmerz, Verlust, Trauer und Ängsten umzugehen. Denn diese Gefühle gehören zum Leben genauso dazu wie die oben genannten “positiven” Aspekte. Allein das Annehmen dieses Gedankens ist ein wichtiger Schritt. Und er zeigt uns, dass das Loslassen – das kleine Sterben – immer auch mit dem Annehmen – dem kleinen Gebären - verbunden ist. Nach jedem Ausatmen folgt ein Einatmen.
Und hier sind wir wieder bei einem Prinzip, dass wir auch in der Natur beobachten können und das einem tiefgreifenden Kreislauf zu entsprechend scheint. Alles was ist, vergeht. Es bildet die Grundlage zu dem, was neu entstehen darf. Das Leben befindet sich in steter Veränderung.
Diesen Prozess können wir unbewusst mitgehen. Wir können uns dagegen sträuben, ihn ignorieren, mit Wut begegnen, bekämpfen oder versuchen auszuweichen.
Wir haben eine weitere Möglichkeit: Den Weg des Loslassens bewusst mitzugestalten, einzutauchen, im besten Fall Neues dazuzulernen und anzunehmen.
Das soll kein Versprechen sein, schmerzfrei durch eine intensive Zeit zu wandern. Es gibt dabei Momente, da werden wir „Federn lassen“. Es können Gespenster in Form von alten Mustern, Glaubenssätzen oder erfahrenem Schmerz auftauchen, die uns das Fürchten lehren. Uns werden wahrscheinlich tiefe Ängste begegnen.
Doch nach jeder Nacht und jedem dunklen Abschnitt kommen die Sonne und das Licht zurück. Dieses Vertrauen will uns diese Jahreszeit zeigen. Wir haben nun die Möglichkeit, tief abzutauchen in unsere Gefühle, den Kern unserer Wünsche und Sehnsüchte zu finden und diese Perlen mit an unsere Oberfläche zu holen. Wir wissen: in einigen Wochen begegnen wir wieder dem strahlenden Licht, dann wird die Sonne wieder länger scheinen.
Loslassen üben
Das Loslassen können wir im Kleinen üben und Vertrauen gewinnen. Jeder unserer Atemzüge beinhaltet ein Loslassen und Aufnehmen, und das geschieht beinahe von ganz selbst, ohne dass wir unsere Aufmerksamkeit bewusst darauf richten müssten. Tun wir das für einen kurzen Moment der Achtsamkeit, erfahren wir meist unmittelbar ein Gefühl von Ruhe oder Frieden:
Nimm dir einige Minuten Zeit und ziehe dich an einen ruhigen Ort zurück
Richte dich bequem ein, so dass du eine Weile ruhig sitzen, stehen oder liegen kannst
Nun richte deine Aufmerksamkeit auf deine Atemzüge
Stell dir vor, dass du mit deinem Ausatmen loslassen kannst, was immer losgelassen werden will
Was geschieht während den Atempausen, also dem Übergang von einatmen zu ausatmen?
Mit jedem neuen Atemzug weiten sich dein Lungenflügel und dein Brustkorb, Neues strömt ein und füllt Platz aus
Kannst du allenfalls beobachten, das sich nach einigen Atemzügen dein Atemrhythmus verändert?
Wie fühlst du dich nach dieser Übung?
Natürlich kannst du diese Übung auch mit einem kleinen Räucherritual kombinieren. Umso perfekter! Wir empfehlen dir dazu eine ausgleichende Mischung, bspw. mit Fichtenharz und Rosenblütenblättern.
Kraft der Wandlung
Ich prüfe und wandle, mit klarem Auge. Mein Licht leuchtet auch in der Dunkelheit. Ich forsche und schrecke vor nichts zurück, den ich bin die Tiefe selbst. Kraft, Macht und Transformation, nie stehe ich still. Nehme mich an, wie ich bin. Mit mir und um mich fliesst die Kraft und Wandlungsfähigkeit des Wassers.
Euer Kelten Rauch