Braue der Venus - Schafgarbe

Wer unserem Blog folgt und auch ab und zu einen Blick auf Instagram wirft, hat es bereits entdeckt: Ich habe das grosse Glück, Zeit mit vielen Pflanzen in meinem Garten zu verbringen. Einige davon begleiten mich seit Jahren. Als ich in der Stadt wohnte und noch keinen Garten hatte, zog ich sie in Kübeln auf dem Balkon. Anstelle von Geranien und Petunien standen Beifuss, dornige Hauhechel (sie fand ihren Weg ohne ihr Zutun in einen der Pflanzkästen), Johanniskraut, knotige Braunwurz und einige mehr auf der Balkonbrüstung. Als ich dann in einem Familiengarten eine Parzelle bewirtschaften durfte, zogen die Pflanzen dorthin. Und als ich mit meiner Familie auf das Land zog und wiederum einen Garten pflegen konnte, habe ich die meisten Pflanzen ausgegraben und gezügelt.

Eine Pflanze hat dabei aber immer gefehlt: Die Schafgarbe. Und das ist erstaunlich, denn die Schafgarbe ist eine der Pflanzen, die mich seit vielen Jahren eng begleitet. Oftmals als Tee getrunken oder in Wickel verwendet, fast immer gesammelt und getrocknet. Und die Schafgarbe ist natürlich ein wunderbares Räucherkraut, wenn auch etwas weniger berühmt als Beifuss und Salbei. 

Letzten Sommer habe ich sie willentlich in meinen Garten geholt. Das ging ganz einfach: Ich habe sie vom Feld ausgegraben und in eines der Beete bei mir angesiedelt. Und ich denke, dass es ihr gefällt! Nun ja, sie hat auch genügend Möglichkeiten, Freundschaften zu schliessen. Gleich nebenan wurzeln Artemisia und Alchemilla, drei Frauenkräuter im Bunde also. 

Ihr fragt euch, was mich an der Schafgarbe so fasziniert?

Braue der Venus - Schafgarbe

Sie ist stark. Das zeigt sich daran, dass sie nur schwer gepflückt werden kann, ihr Stängel ist zäh und kantig. Sie riecht intensiv, würzig herb, und auch wenn die Schafgarbe unter dem planetarischen Einfluss von Venus steht (also ein liebliches Energieprinzip), grenzt ihr Geruch für mich manchmal nahe am Unangenehmen. Ihre aussergewöhnlichen Blätter fallen auf, sie sind feingliedrig und vielzählig, wie Federn – oder eben die Braue der Venus. Ihre Blüten strahlen in einem Spektrum von Mondweiss bis Zartviolette, mittendrin ein sonniger Fleck. 
Die Schafgarbe führt in die Mitte, sie findet die Balance zwischen Stärke (Stiel), Schärfe (Geruch), Lieblichkeit (Blätter), Intuition (Blüten) und Kraft (ganze Pflanze). Deshalb räuchere ich Schafgarbenblüten und –blätter, wenn ich das Bedürfnis nach Ausgeglichenheit habe. Insbesondere in Phasen, in welchen ich zwischen Stärke und Verletzlichkeit hin und her schwanke. 

Hier eine Idee für eine harmonisierende Räuchermischung:

  • Schafgarbenblüten und/oder –blätter

  • Lavendelblüten

  • Rosenblüten 

  • Wer mag etwas Fichtenharz

Alle Pflanzenteile inkl. Harz in einem Mörser fein zerreiben. Die Mischung entweder direkt auf der Räucherkohle oder auf dem Sieb eines Räucherstövchens verglimmen lassen.

Euer Kelten Rauch, Janine

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