Pflanze der Artemis

Es war einmal eine weise alte Frau, die lebte in einem Wald ganz für sich alleine. Verrunzelt, weisshaarig und zerbrechlich wie sie war, rechneten die Dorfbewohner schon seit einer Weile, dass sie bald einmal ihr irdisches Dasein aufgeben würde. Das alte Mütterchen aber war rüstig und zäh, der Wald hielt sie gesund und teilte seine Früchte gerne mit ihr. Die weise Alte pflegte einen Garten, den sie hinter ihrem Haus angelegt hatte. Nebst einfachem Gemüse zog sie insbesondere auch viele Heilpflanzen, mit deren Hilfe sie weitum für ihre Heilkünste bekannt war. Manch verzweifelte Frau und besorgter Mann fand den Weg zu ihr in den Wald. Oft auch wurde sie zu Geburten gerufen, und es gelang ihr meist, das Leben von Mutter und Kind auf dieser Erde zu behalten und zu holen.

Von einem besonderen Kraut, welches natürlich auch in ihrem Garten wuchs, wollen wir hier erzählen. Im Frühling streben seine Stängel rotüberlaufen aus der oft noch kühlen und erwachenden Erde. Bald darauf tauchen die ersten gezackten Blätter auf. Im Sommer dann reckt sie sich hoch und immer höher dem Himmel entgegen, ihre Zweige streckt sie links und rechts breit von sich. Sie wirkt weise, der nun starke und kantige Stängel wie auch die Blüten und die Blätter haben einen grauüberlaufenen Schimmer. Kraftvoll und machtvoll. Lösend, loslassend. Mugwurz, Machtwurz, Beifuss.

Genau, von Beifuss sprechen wir hier. Seit jeher bekannt in der Pflanzenheilkunde, aber auch in der Räucherkunde ist sie nicht wegzudenken und erzählt von langer Tradition seit Anbeginn der Menschengeschichte. Wer sich ihr öffnet, den vermag sie wie eine treue Freundin zu begleiten und steht mit Rat und Tat zur Seite. Insbesondere als magische Ritualpflanze ist sie bekannt, geräuchert kann sie uns auf allen Ebenen reinigen. Sie hilft, Veränderungen zu starten und umzusetzen. Verstockten Situationen kann sie neuen Schwung verleihen. Sie vermag sogar unsere inneren Ressourcen zu erreichen und zu aktiveren.

Viel Spass beim Kennenlernen!

Euer Kelten Rauch

Ein Stück Magie: Beifuss.

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Rituale, Bräuche, Tradition – wo liegt denn nun der Unterschied?

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Räuchern in der Natur